“Wenn du in Eile bist, dann
gehe langsam"
(asiatisches Sprichwort)
WENN STRESS KRANK MACHT
Ohne Erschöpfung gibt es kein Burnout . Bei ständiger und langdauernder Überforderung kippt eine an sich leistungssteigernde
Herausforderung (Eustress) um in einen negativen sogenannten Distress mit weitreichenden psychischen wie physiologischen Folgen.
Diese Folgen lassen sich recht gut in mehreren Stadien unterteilen, die progressiv verlaufen:
Der Zwang sich zu beweisen (Sehr hohe Erwartungen an sich selber, begeistert von mehr Verantwortung)
Verstärkter Arbeitseinsatz (Weiterbildung, Übernahme von Zusatzaufgaben, Unentbehrlichkeit, Wochenendeinsätze)
Vernachlässigung eigener Bedürfnisse ("Ich habe keine Zeit"; Familie und Freundschaften kommen zu kurz)
Verdrängung von Konflikten und Bedürfnissen (Energieverlust, Vergesslichkeit, Schlafstörungen, Konfliktvermeidung)
Umdeutung von Werten (Die Vernachlässigung des Privatlebens wird als notwendig und richtig erachtet)
Verleugnung der Probleme (vermehrt körperliche Warnsignale, Müdigkeit, Kopfschmerzen, Unlust, Fehlzeiten)
Endgültiger Rückzug (psychosomatische Reaktionen, Ersatzbefriedigung, Tabletteneinnahme, innere Leere, Frust.)
Deutliche Verhaltensänderung (Vermeidung sozialer Kontakte, Leistungsabfall, Selbstmitleid, Aggressivität, einsam)
Burnout-Erschöpfung (lebensbedrohende geistige, körperliche, emotionale Erschöpfung)
Im Gegensatz zur Depression beschränkt sich das Burnout auf berufliche Überlastung und ist situationsbezogen. Erst in ganz späten
Stadien weitet es sich auf anderen Lebensbereichen aus.
Nur ein therapeutisches Mehrpunkte-Programm führt zur Heilung
Das Burnout-Syndrom ist komplex und die Behandlung muss dementsprechend auch von verschiedener Seite her angegangen werden.
Die wichtigsten Elemente der Behandlung sind:
ein vertieftes Verständnis für die Krankheit selber, aktive Unterstützung und Begleitung durch einen Psychotherapeuten, das
Zeitmanagement, die körperliche Aktivität, die Arbeitsorganisation, die Entspannung, das Schlafverhalten, den Tagesverlauf
entschleunigen, sodass das Leben wieder positiv und bewältigbar erlebt wird und gegebenenfalls eine medikamentöse
Begleitbehandlung durch den Hausarzt.